Liebst du Abenteuer? Liebst du Freiheit?

    Ein Plädoyer für das spontane Reisen


    Ich liebe Spontanität. Nicht nur ein bisschen – sondern so richtig. Ich habe sie lebenslänglich trainiert. Mit vier Kindern, einem Ladengeschäft und unzähligen Alltags-Überraschungen war mein Leben selten planbar. Da mussten Entscheidungen oft schnell getroffen werden – ohne Netz und doppelten Boden, ohne „nochmal drüber schlafen“.

    Vieles aus meinem damaligen Leben habe ich in meinem Buch „Das Leben könnte so schwer sein“ verarbeitet.

    Was mich damals oft stresste, erkenne ich heute als mein Kapital: Ich habe gelernt, mit wenig Sicherheitsbedürfnis zu leben. Stattdessen habe ich mir Kreativität, Fantasie – und Humor als Überlebensstrategie zugelegt. Das gibt mir heute etwas ungeheuer Wertvolles: ein tiefes Gefühl von Freiheit.

    Freiheit fühlt sich an wie: einfach losfahren

    Für mich heißt Freiheit, spontane Ideen direkt umsetzen zu dürfen.

    Diese Energie springt oft über – auf Freunde, Familie oder Menschen, denen ich zufällig begegne. Manchmal werden daraus witzige kleine Abenteuer. Aber ich habe auch gelernt: Diese plötzliche Energie ist nicht jedermanns Sache. Planvollere Persönlichkeiten reagieren irritiert – nicht selten entstehen Konflikte.

    Um mir dieses Freiheitsgefühl trotzdem zu erhalten, nehme ich in Kauf, manches Mal allein unterwegs zu sein. Und es sogar zu genießen. Denn: Spontan und unvorbereitet zu reisen ist in unserer durchorganisierten Welt und bis in die letzten Winkel erforschten Erde eines der letzten echten Abenteuer. Das gönne ich mir.

    Es brauchte viel Mut: Zum ersten Mal brach ich mit 52 auf, um überhaupt erst zu entdecken, was mir so viel bedeutete: Einfach drauflosfahren und mal sehen, was kommt. Ich darf das. Das lernte ich damals auf meinem VierzigTage-VierzigNächte-Tripp nach Südfrankreich. Allein mit Merkür, meinem selbst ausgebauten Auto. In meinem Buch „Und sonst nichts“ habe ich die Ängste und Freuden solchen Reisens beschrieben, und das Ergebnis: Selbsterkenntnis, Selbstwirksamkeit und ungeheure Freiheit.

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    Neulich zum Beispiel …

    Ich hatte Lust auf eine kleine Auszeit – also: Deutschlandticket, Fahrrad, los. Der Zug nach Kochel war voll – keine Fahrräder mehr erlaubt. Also stieg ich in Weilheim aus. Dort entdeckte ich ein Schild: „Polling“. Polling? Da war doch was … Ja! Der berühmte Bibliothekssaal im Kloster, den ich längst mal sehen wollte.

    Also radelte ich los – und wurde belohnt: mit einem idyllischen oberbayerischen Ort und einem Stück Literaturgeschichte. Denn: Thomas Mann war oft hier. In seinem Roman Doktor Faustus machte er aus Polling das fiktive „Pfeiffering“. Ein Wanderweg mit 13 Stationen gibt Einblick in seine Gedankenwelt. Einfach so entdeckt – ohne Plan. Das liebe ich.

    Aber da ist immer diese Bremse …

    Kennst du das? Eine Stimme im Kopf, die mich ausbremsen möchte, die sagt: „So spontan darfst du nicht sein!“ – „Immer schön vorbereitet sein auf Schlimmes!“ – „Immer Bescheid sagen!“ Alte Glaubenssätze, die uns kleinhalten wollen. Ich kenne sie gut. Und jedes Mal, wenn ich mich trotzdem traue, bin ich hinterher überglücklich.

    Wie ist das bei dir? Kennst du solche inneren Bremsen? Schreib es mir gern als Kommentar – ich bin neugierig!

    Wer schreibt hier?

    Irmgard Rosina Bauer ist Autorin von Lebens-Reisebüchern und Reiseerzählungen. In ihre Bücher verwebt sie ihre eigenen Lebens- und Reisegeschichten. Sie möchte Frauen Mut im Leben und zum Reisen machen.

    Mehr zu ihren Büchern gibt es hier.

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